Yorckstraße

Aus Potsdam-Chronik
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1962 nach dem in Potsdam geborenen preußischen Feldmarschall und Heerführer in den Befreiungskriegen Ludwig Graf Yorck von Wartenburg (1759-1830) benannter westlicher Teil der alten Straße Am Kanal zwischen Dortustraße und Friedrich-Ebert-Straße. Aus dem 18. Jahrhundert wird für diesen Bereich auch der Name Doktorstraße (1742) angegeben.

Den Namen Yorckstraße trug ursprünglich die beim Bau des Wohngebiets Zentrum Süd verschwundene Novalisstraße.


Frühere Bezeichnung auch für nachfolgend aufgeführte Straße: Kopernikusstraße. (1)

1798 wird für die südlich des Stadtkanals verlaufende Seite der Yorckstraße die Bezeichnung "Am Kanal" verwandt.


1769

Von der Hohenwegstraße bis an die Siebertsgasse sind Seidenfabriken. (2)


1798

Jenseit der Nauenschen Brücke sind das von Büring gebaute große Bernhardsche Seidenmanufakturhaus, die Kasernen für das Bataillon Grenadiergarde von Röder und das Brokessche Haus oder die ehemals sogenannte Patronentasche. Dies Haus hat eine Länge von 184 Fuß und giebt von der andern Seite des Kanals ein sehr schönes Ansehen. Es ist nach Gontards Entwurfe gebauet und hat in der Mitte eine Vorlage mit einem Altan, an welcher vier römische runde und zwey dergleichen viereckte Säulen sind. An jedem Ende ist ein weniger vorspringendes Risalit mit drey Fenstern und vier Pilastern. In jedem der zurückliegenden Theile sind fünf Fenster zwischen sechs Pilastern. Es ist drey Geschoß hoch und hat über dem Hauptgesimse im Mittel ein Fronton und an den Seiten Attiken mit Balüstern, auf welchen acht Vasen und zwey Kindergruppen stehen.

An dieses Haus stößt die ehemalige griechische Kirche, welche Friedrich Wilhelm I. am Ende des Exercierhauses für die vielen Russen, Raizen und Griechen unter seinem Leibregiment bauen ließ. Unter Friedrich II. war es bis 1777 ein Schauspielhaus. 1785 ward es drey Geschosse hoch neu aufgeführt und das Innere zu Montirungskammern eingerichtet. In den beyden untern Geschossen ward es nach ionischer Ordnung gebauet und die eine Seite erhielt acht, die andere sechs dergleichen Pilaster. Auf dem obern Gesimse stehen vier bekleidete Figuren und neun Vasen. (3)






Einzelnachweise

(1) Klaus Arlt: Die Straßennamen der Stadt Potsdam. Geschichte und Bedeutung. In: Mitteilungen der Studiengemeinschaft Sanssouci. Verein für Kultur und Geschichte Potsdams e.V., 4. Jahrgang (1999), Heft 2, S. 72

(2) Friedrich Nicolai: Beschreibung der Königlichen Residenzstädte Berlin und Potsdam und alle daselbst befindliche Merkwürdigkeiten. Nebst einem Anhange, enthaltend die Leben aller Künstler, die seit Churfürst Friedrich Wilhelms des Großen Zeiten in Berlin gelebet haben, oder deren Kunstwerke daselbst befindlich sind, Berlin bey Friedrich Nicolai, 1769, S. 499, S. 511

(3) Potsdam`s Merkwürdigkeiten beschrieben, und durch Plans und Prospekte erläutert, Potsdam 1798, bey Carl Christian Horvath, S. 76 f.