Priesterstraße

Aus Potsdam-Chronik
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Am Lustgarten beginnende und südlich der Breiten Straße bis zur Hoffbauerstraße verlaufende Straße. Heute Henning-von Tresckow-Straße.

Schon im 17. Jahrhundert als "Straße in der kurfürstlichen Freiheit" bekannt, hieß die Straße 1726-1742 Gärtnerstraße und ab 1749 Priesterstraße. Der Name leitet sich von den beiden Predigerhäusern der Garnisonkirche her (Priesterstraße 5 und Priesterstraße 6).


1945 benante man die Straße nach dem in den ehemaligen Kasernen untergebrachten städtischen Bauhof in Bauhofstraße um. Seit 1990 ist die Straße nach dem Generalmajor und Widerstandskämpfer gegen das NS-Regime Henning von Tresckow (1901 bis 1944) benannt. (1)


1769

Die Priesterstraße führt vom Lustgarten nach den Canal und der Gewehrfabrik. Bey dem sogenannten eisernen Gitter am Lustgarten, steht ein zum Waysenhause gehöriges Gebäude, welches in dorischer Ordnung nach des Baron Knobelsdorfs Zeichnung erbauet ist. An dem Portale ist ein Balcon, und über den Fenstern sind Caskete. Außer den Predigerhäusern sind in dieser Straße noch merkwürdig:

Die katholische Kirche, ein länglichtes Gebäude von Holz, und nicht sehr hoch. Drey Gemälde am Altare, von dem berühmten Pesne verfertigt, sind vorzüglich schön, darunter nimt sich vornemlich das mittlere Altarblatt aus, welches Christum am Oelberge betend vorstellet.

Die Gewehrfabrikenhäuser, sind alle von Holz.

Das alte Wasserthor ist auch von Holz. (2)


1798

Die Priesterstraße geht mit der breiten Straße parallel bis zum Kanal. in derselben steht dicht am Lustgarten das dem Waysenhaus gehörige ehemalige Ingerslebensche Haus. ... Hier ist auch die Garnisonschule und das Daumsche Haus, welches den größten Garten in Potsdam hat. (3)


Die ersten in der Straße errichteten Häuser waren:


1722

Priesterstraße 11


nach 1730

Priesterstraße 5

Priesterstraße 6


1727 bis 1738

Priesterstraße 9


Während der Regierungszeit von Friedrich II. wurde die Straße wie folgt bebaut:


1752

Priesterstraße 13


1777

Priesterstraße 12


1781

Priesterstraße 2


Nach dem Tod von Friedrich II. wurden gebaut:

1805

Priesterstraße 10


Einzelnachweise

(1) Klaus Arlt: Die Straßennamen der Stadt Potsdam. Geschichte und Bedeutung. In: Mitteilungen der Studiengemeinschaft Sanssouci. Verein für Kultur und Geschichte Potsdams e.V., 4. Jahrgang (1999), Heft 2, S. 35

(2) Friedrich Nicolai: Beschreibung der Königlichen Residenzstädte Berlin und Potsdam und alle daselbst befindliche Merkwürdigkeiten. Nebst einem Anhange, enthaltend die Leben aller Künstler, die seit Churfürst Friedrich Wilhelms des Großen Zeiten in Berlin gelebet haben, oder deren Kunstwerke daselbst befindlich sind, Berlin bey Friedrich Nicolai, 1769, S. 513

(3) Potsdam`s Merkwürdigkeiten beschrieben, und durch Plans und Prospekte erläutert, Potsdam 1798, bey Carl Christian Horvath, S. 90