Kaiser Ludwig

Aus Potsdam-Chronik
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Kaiser Ludwig * Ende 1281/ Anfang 1282; † 11.10.1347

Lebensgeschichte

1294-1301 Nach dem Tod seines Vaters stand Ludwig unter der Vormundschaft seiner Mutter und seines älteren Bruders Rudolf. Am Wiener Hof erzogen, von der Mutter vornehmlich beeinflusst, übernahm Ludwig früh habsburgische Gesinnung, während sein älterer Bruder Rudolf treu zu seinem Schwiegervater König Adolf stand.

1301 Im feindlichen Widerspruch gegen den Bruder und mit der Beteiligung an einer Fürstenrevolte zu Gunsten der Habsburger begann Ludwig seine politische Laufbahn, indem er bei der ersten widerrechtlichen Königswahl Albrechts von Österreich den Herzog von Sachsen beauftragte, seine Stimme als Rheinpfalzgraf zu führen. Als später Rudolf den Kampf gegen Albrecht aufnahm, machte Ludwig im königlichen Heere den Feldzug in der Pfalz mit. Wahrscheinlich bei seiner Unterwerfung im Sommer 1301 musste Rudolf dem König versprechen, den Bruder mit Ablauf des Jahres aus der über Gebühr verlängerten Vormundschaft zu entlassen. Ludwig wurde an der Seite seines Bruders Rudolf als Mitregent Herzog von Bayern.

1308 Hochzeit mit Beatrix von Schlesien- Glogau. Aus der Ehe gingen die Kinder Ludwig V., später Herzog von Oberbayern und Kurfürst von Brandenburg und Stephan II, später Herzog von Niederbayern-Landshut hervor.

01.10.1310 Ludwig erzwang von seinem Bruder die Landesteilung. Ludwig erhielt die nordwestliche Hälfte Oberbayerns mit Ingolstadt. Zur Teilung der Pfalz, die Ludwig ebenfalls beanspruchte, ließ sich Rudolf nicht bewegen.

Juni 1311 1310 bei der erzwungenen Länderteilung entstanden in der Ausführung der Länderteilung in Oberbayern Irritationen zwischen den Brüdern. Es brach ein Bruderkrieg aus, der mit Unterbrechung zwei Jahre dauerte. Ludwig selbst soll in diesen Kämpfen eines Tages den Feuerbrand in eine Ortschaft geschleudert haben und auch von einem seiner Bewunderer wird die Ansicht ausgesprochen, das damals der ältere Bruder mehr Maß und Selbstbeherrschung bewiesen habe.

21.06.1313 Bei einer Zusammenkunft in München schlossen die Brüder Frieden, aber ohne das Zerwürfnis zwischen den Brüder restlos zu beseitigen. Durch die Königswahl wurde der Bruderzwist noch verschärft

Herbst 1315 Der Brüder krieg brach wieder voll aus. Ludwig rückte mit seinem Heer gegen Rudolf, erstürmte seiner und seiner Anhänger Burgen und zwang ihn zur Flucht nach Worms. Damit hatte Ludwig zwar nicht den Groll seines Bruders gegen sich gebrochen, aber die Widerstandkraft des körperlich leidenden.

26.02.1317 Ludwigs Bruder Rudolf verzichtete auf die Regierung und siedelte im Sommer auf seinen österreichischen Hof über. Am 13.08.1319 starb Rudolf so unbeachtet, dass nicht einmal der Ort seines Todes bekannt wurde.

Herbst 1322 Ludwig gewann die Schlacht gegen die Österreicher und stärkte so noch entscheidender seine Macht und Ansehen im seinen Reihen. Die Schwierigkeiten mit dem Hause Habsburg waren damit aber noch lange nicht ausgestanden.

1324 Durch Herzog Leopolds Tod und seine Sühne mit Friedrich war seine Stellung in Deutschland einigermaßen gesichert. Er beschloss, bestärkt auch durch die erneute Aufforderung der Gibellinen über die Alpen zu ziehen, die deutsche Herrschaft in Italien aufzufrischen und sich selbst die Kaiserkrone zu holen. Er schrieb damals an seinen Schwiegervater „ Lieber den Tod als dass ich das durch so viel deutsches Blut erworbene Weltreich in fremde und räuberische Hände kommen ließe.“ Tatsächlich lag die Frage nicht darin, ob das Kaiserreich fortbestehen oder aufhören sollten, sondern nur darin, welche Nation es besitzen sollte. Wie im Triumph zog er durch das Land, empfing in Mailand aus den Händen excommunicierter Bischöfe die eiserne Krone und setzte, nachdem er Galeazzo Visconti auf Grund Beschwerden der Mailänder inhaftiert hatte, den Grafen Wilhelm von Montfort in Mailand als Reichsverweser ein. Nach der Mailänder Kaiserkrönung ersuchte Ludwig Papst Johann um die Kaiserkrönung nach, natürlich vergeblich. Der Papst sprach ihm alle Kirchen- und Reichslehen, insbesondere das Herzogtum Bayern, ab. Am 22.10. verkündete er auch Ludwigs Absetzung von der Pfalzgrafschaft und der Kurwürde, ja die Einziehung aller beweglichen und unbeweglichen Güter. In seinem Munde führte Ludwig statt aller Titel fortan nur noch den Beinamen : der Bayer.

07.01.1328 Auf Ludwigs betreiben kamen zahlreiche Deutsche nach Italien, so dass es sein Heer auf 4000-5000 Ritter brachte. Er eroberte Pisa und zog am 07.01. in Rom ein. Durch den Führer der demokratischen Partei Sciarra Colonna, ließ er sich zum Staunen der Welt und zum Entsetzen aller streng kirchlichen und konservativ Gesinnten am 17.01. in der Peterskirche die Kaiserkrone aufsetzen. Während Papst Johann gegen ihn das Kreuz predigte und immer neue Verurteilungen schleuderte, ließ er in einer Volksversammlung auf dem Capitol dessen Absetzung erklären. Nach Erlass eines Gesetzes, wonach der Papst nur in Rom wohnen und ohne Erlaubnis der Römer sich nicht über zwei Tagesreisen von der Stadt entfernen dürfte, ließ er durch das selbe Volk einen neuen Papst wählen. Es war ein Minorit, der den Namen Nicolaus V. annahm und um den sich allmählich die Anfänge, aber nur diese, einer neuen kaiserlich gesinnten Hierarchie bildeten.

04.08.1328 Es brachen Streitigkeiten zwischen den Deutschen und Römern, innerhalb seines Heeres, zwischen Nord- und Süddeutschen aus. Zusätzlich dazu kam die Geldnot. Am 04.08. sah sich der Kaiser darum genötigt, unter den Verwünschungen und Steinwürfen des Volkes, das er als Träger der Souveränität anerkannt hatte, die Stadt zu räumen.


13.01.1330 Durch den Tod Friedrich von Österreich sah sich Ludwig veranlasst wieder nach Deutschland zu kommen. Italien hat Ludwig nur mit dem Gedanken verlassen, bald dahin zurück zu kehren. Dreimal setze er schon während des Jahres 1330 einen Termin dafür an.

Ludwig bemühte sich zwar um ein besseres Verhältnis zum Papst, aber König Johann hatte mit dem Papst Clemens VI ein Bündnis gegen Ludwig geschlossen. Von diesem neuen Oberhaupt der Kirche hatte Ludwig nichts Gutes zu erhoffen. Nachdem sich Ludwig durch entschiedenes Auftreten , dass er dem Papst gegenüber anfangs versuchte, nur einen neuen Prozess zugezogen hatte, entschloss er sich bald, zur früheren Nachgiebigkeit zurückzukehren und nahm unter eidlicher Bekräftigung die 28 Artikel an, die ihm Clemens VI. vorlegen ließ und die gegenüber den Bedingungen von 1335 noch einige Verschärfungen aufwiesen.

Oktober 1347 Karl in Böhmen zog an der Spitze seines Heeres gegen Bayern und es schien der Entscheidungskampf zu nahen. Da raffte Ludwig am 11.10. der Tod hinweg. Auf der Bärenjagd in der Nähe des Klosters Fürstenfeld fiel er wahrscheinlich auf Grund eines Schlaganfalls vom Pferd und verschied noch vor Ort.

Quelle;Weblinks

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