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| Potsdam gehört nicht zu den bedeutenden mittelalterlichen Städten der Mark Brandenburg. In überlieferten Urkunden, mit denen die märkischen Städte Bündnisse besiegelten oder dem jeweiligen Kurfürsten der Mark gegenüber huldigten, ist Potsdam nicht unter den Unterzeichnenden. Auch der in frühen schriftlichen Zeugnissen auftauchende Begriff „civitas“ kann nur bedingt als Beleg für die Existenz einer mittelalterlichen Stadt „Potstamp“ - eine der vielen damals gebräuchlichen Schreibweisen - gelten. Erste urkundliche Belege für die Verleihung des Stadtrechts an Potsdam gibt es erst in einer Urkunde aus dem Jahre 1345 und im Landbuch Kaiser Karls IV. von 1375. | | Potsdam gehört nicht zu den bedeutenden mittelalterlichen Städten der Mark Brandenburg. In überlieferten Urkunden, mit denen die märkischen Städte Bündnisse besiegelten oder dem jeweiligen Kurfürsten der Mark gegenüber huldigten, ist Potsdam nicht unter den Unterzeichnenden. Auch der in frühen schriftlichen Zeugnissen auftauchende Begriff „civitas“ kann nur bedingt als Beleg für die Existenz einer mittelalterlichen Stadt „Potstamp“ - eine der vielen damals gebräuchlichen Schreibweisen - gelten. Erste urkundliche Belege für die Verleihung des Stadtrechts an Potsdam gibt es erst in einer Urkunde aus dem Jahre 1345 und im Landbuch Kaiser Karls IV. von 1375. | ||
Bildquelle:Geisler, Horst; Grebe, Klaus: Poztupimi – Potstamp – Potsdam<br> | Bildquelle:Geisler, Horst; Grebe, Klaus: Poztupimi – Potstamp – Potsdam<br> | ||
||[[Bild:Potsdam 1672.jpg|200px|center|Potsdam im Jahr 1672]] | ||[[Bild:Potsdam 1672 (1).jpg|200px|center|Potsdam im Jahr 1672]] | ||
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Version vom 3. Februar 2015, 20:48 Uhr
Einleitung | |||
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Die auf das Mittelalter folgende Neuzeit veränderte Potsdam. Der Katholizismus musste dem Protestantismus weichen. Aus der Immediatstadt wurde eine Residenzstadt und später eine Garnisonstadt. Die Hohenzollern, die zunächst die Verpfändungspolitik der ihnen hinsichtlich des Besitzes von Potsdam voran gegangenen Herrschaftshäuser fortsetzten, fanden zunehmend mehr Interesse an der am Havelufer gelegenen Stadt.
Nachdem bei zwei Großbränden im 16. Jahrhundert nahezu alle Unterlagen vernichtet worden waren, die sich auf die Zeit des Mittelalters bezogen, begann sich die Aktenlage etwas zu verbessern. Doch von einer Sorgfalt des Umgangs mit den amtlichen Dokumenten konnte man nicht unbedingt sprechen. Nach Potsdam kam zunächst, wer woanders nicht vonnöten war. Und viele, die uns heute Lebenden hätten helfen können, mehr über das Potsdam des 16. und des 17. Jahrhunderts zu erfahren, mussten die kleine Stadt verlassen oder gingen mehr oder weniger freiwillig. Im 18. Jahrhundert änderte sich dies. Dank einiger emsiger und auch mutiger Männer, wie Jacob Paul von Gundling, Samuel Gerlach, Friedrich Nicolai oder Heinrich Ludwig Manger. |
Die Stadtbrände | |||
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Eine Pergamenturkunde in lateinischer Schrift, versehen mit dem Datum 3. Juli 993, enthält den Hinweis auf einen Platz mit Namen „Poztupimi“ auf der Insel "Chotiemvicles" in der Provinz "Hevellon". Unterzeichnet wurde sie von König Otto III., der den Ort seiner Tante Mathilde, der Äbtissin des sächsischen Klosters Quedlinburg, schenkte. 1712 gelangt die Urkunde durch Friedrich Ernst Kettner erstmalig in gedruckter Form an die Öffentlichkeit. 1724 erklärt Jacob Paul Gundling, Hofhistoriograph des preußischen Königs Friedrich Wilhelm I., dass das darin erwähnte „Poztupimi“ identisch sei mit Potsdam. Seitdem wird die Ersterwähnung Potsdams auf 993 datiert. | ![]() |