Fragen und Antworten: Unterschied zwischen den Versionen

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''Ein Besuch im Park Sanssouci (ohne Innenbesichtigung von Schlössern) kann schon einen halben Tag dauern. Auf dem Hauptweg die Parkanlagen in Längsrichtung von Ost nach West und zurück durchquert, ist ein Spaziergang von 5 km Länge. Die links und rechts des Hauptweges zu sehenden historischen Bauwerke und individuellen Gartenanlagen kurz aufgesucht, bedeutet noch einmal zwei Kilometer zusätzlich. Somit können allein bei einem Besuch der zwischen 1744 und 1914 entstandenen Parkanlagen von Sanssouci zwischen sieben und zehn Kilometer Spaziergang zusammen kommen. Und dann gibt es noch den schönen Neuen Garten sowie den Park Babelsberg.''
''Ein Besuch im Park Sanssouci (ohne Innenbesichtigung von Schlössern) kann schon einen halben Tag dauern. Auf dem Hauptweg die Parkanlagen in Längsrichtung von Ost nach West und zurück durchquert, ist ein Spaziergang von 5 km Länge. Die links und rechts des Hauptweges zu sehenden historischen Bauwerke und individuellen Gartenanlagen kurz aufgesucht, bedeutet noch einmal zwei Kilometer zusätzlich. Somit können allein bei einem Besuch der zwischen 1744 und 1914 entstandenen Parkanlagen von Sanssouci zwischen sieben und zehn Kilometer Spaziergang zusammen kommen. Und dann gibt es noch den schönen Neuen Garten sowie den Park Babelsberg.''


Die Innenstadt Potsdams mit dem in Europa östlich gelegensten Holland (Holländisches Viertel) könnte man vielleicht auch noch besuchen. Ein Abstecher in das nur 15 Minuten zu Fuß entfernte und in Europa westlichst gelegenste Russland (Russische Kolonie "Alexandrowka" ist auch zu empfehlen.  <br>
''Die Innenstadt Potsdams mit dem in Europa östlich gelegensten Holland (Holländisches Viertel) könnte man vielleicht auch noch besuchen. Ein Abstecher in das nur 15 Minuten zu Fuß entfernte und in Europa westlichst gelegenste Russland (Russische Kolonie "Alexandrowka" ist ebenfalls zu empfehlen.'' <br>
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Version vom 16. Mai 2015, 18:49 Uhr

Allgemein

Ist Potsdam die bedeutendste Bergstadt der Welt?
Ja. Was die Zahl der auf dem Potsdamer Stadtplan eingetragenen und die Bezeichnung "Berg" tragenden Erhebungen anbelangt. Aktuell beträgt ihre Zahl 48.


Gibt es eine den aktuellen Forschungsstand wiedergebende Geschichte der Stadt Potsdam?
Nein. Es wurde und wird zwar sehr viel über Potsdam und seine Geschichte veröffentlicht. Darunter sind auf ordentlichen Forschungen beruhende und auch sehr gut geschriebene Arbeiten zu einzelnen Aspekten der Stadtgeschichte. In der Mehrzahl erscheinen jedoch Publikationen, die zumeist bereits Bekanntes in modernerem Stil wiedergeben und, da sie kaum auf eigenen und kritischen Forschungen beruhen, in der Vergangenheit verbreitete Fehler weiterverbreiten und teilweise weitere falsche Informationen hinzufügen.


Wieviel Zeit sollte für einen besichtigungsbesuch in Potsdam eingeplant werden?
Mindestens ein Tag. Bei einer Stadtrundfahrt (Dauer zwischen 2 und 3,5, Stunden) erhält man einen allgemeinen Überblick über die Geschichte der Stadt sowie über die wichtigesten Sehenswürdigkeiten der Innenstadt und der daran angrenzenden Vorstädte.

Ein Besuch im Park Sanssouci (ohne Innenbesichtigung von Schlössern) kann schon einen halben Tag dauern. Auf dem Hauptweg die Parkanlagen in Längsrichtung von Ost nach West und zurück durchquert, ist ein Spaziergang von 5 km Länge. Die links und rechts des Hauptweges zu sehenden historischen Bauwerke und individuellen Gartenanlagen kurz aufgesucht, bedeutet noch einmal zwei Kilometer zusätzlich. Somit können allein bei einem Besuch der zwischen 1744 und 1914 entstandenen Parkanlagen von Sanssouci zwischen sieben und zehn Kilometer Spaziergang zusammen kommen. Und dann gibt es noch den schönen Neuen Garten sowie den Park Babelsberg.

Die Innenstadt Potsdams mit dem in Europa östlich gelegensten Holland (Holländisches Viertel) könnte man vielleicht auch noch besuchen. Ein Abstecher in das nur 15 Minuten zu Fuß entfernte und in Europa westlichst gelegenste Russland (Russische Kolonie "Alexandrowka" ist ebenfalls zu empfehlen.


Mittelalter

Ist die Schenkungsurkunde vom 3. Juli 993, in der Potsdam erstmalig erwähnt worden sein soll, echt oder handelt es sich dabei um eine Fälschung?
Weder gibt es eindeutige Beweise für die Echtheit dieser Urkunde noch eindeutige Belege dafür, dass es sich um eine Fälschung handelt. Siehe dazu die Hinweise zur Schenkungsurkunde in der Potsdam-Chronik.


Wann wurde Potsdam nach dem Jahr 993 erstmalig erwähnt?
Das war in einer Urkunde aus dem Jahr 1304. Darin wird von einem „Stedeken… tu Potstamp“ geschrieben. Vermutlich ist dieses Datum aber nicht glaubwürdig, denn es gibt noch eine andere Angabe für diese Urkunde und diese liegt über 100 Jahre später.


Wurde die Kirche von Potsdam im Landbuch Kaiser Karl IV. (1375) erwähnt?
Nein. Erstmals schriftlich erwähnt wurde die Pfarrkirche in Potsdam in einer Urkunde vom 3. Februar 1466, die sich auf einen Vorgang am 3. September 1465 bezieht.


Gab es im mittelalterlichen Potsdam eine katholische Marienkirche?
Es gab eine katholische Pfarrkirche. Einen Beleg dafür, dass sie den Namen Marienkirche getragen haben soll, gibt es aber nicht. Ebenso unbekannt ist, ob es sich dabei um ein in Fachwerk oder ein mit Steinen (Feldsteinen oder Ziegel) errichtetes Bauwerk handelte.

Die Vermutung, dass es in Potsdam eine Kirche namens Marienkirche gegeben haben könnte, wurde erstmalig im Jahr 1929 durch den Historiker Karlheinrich Schäfer aufgestellt.


Gab es in Potsdam eine Katharinenkirche?
Es gab nach der Reformation eine protestantische Pfarrkirche, die vormalige katholische Kirche. Einen Beleg dafür, dass sie den Namen Katharinenkirche getragen haben soll, gibt es aber nicht.

Der Name Katharinenkirche wurde erstmalig im 18. Jahrhundert durch den Potsdamer Stadthistoriker Samuel Gerlach genannt. Nach seiner Auffassung soll sie nach der Heiligen Katharina benannt worden sein und nicht, wie durch den Potsdamer Stadtarchivar Ernst Fidicin 1858 erstmalig behauptet, nach der brandenburgischen Kurfürstin Katharina.


Neue Zeit

Wohnten die in den Bürgerhäusern einquartierten Soldaten generell in den Giebelstuben im Dachgeschoss der Häuser?
Nein. Wenngleich sie wohl sehr oft in diesen gewohnt haben. Es gibt aber auch historische Berichte, wonach sie ebenfalls sehr oft im Erdgeschoss gewohnt haben sollen.

Bereits in der Werkstattausstellung des Sanierungsträgers Potsdam "Schritte der Erneuerung" (8. bis 30. September 1995) war auf die Einquartierung von Soldaten im Erdgeschoss der Bürgerhäuser hingewiesen worden. Während des Tages des offenen Denkmals am 10. September 1999 teilte Potsdams Stadtkonservator Andreas Kalesse darüber hinaus mit, dass die Soldaten Friedrich Wilhelm I. zumeist im ersten Stock gewohnt hätten. Nach seiner Meinung habe man in den Giebelstuben nicht wohnen können. "Sie waren nicht zu heizen, und im Sommer kam man unter dem Dach vor Hitze um."


Ist die im Holländischen Viertel befindliche Gaststätte "Zum Fliegenden Holländer" die erste von den Holländern im 18. Jahrhundert eingerichtete und auch von ihnen benannte Gaststätte?
Nein. Erst ab 1869 gab es in dem Haus einen Gastronomiebetrieb, der unterschiedliche Entwicklungsstufen durchlief. Der Name "Zum Fliegenden Holländer" wurde der Gaststätte im Jahr 1927 gegeben. Verbunden war dies mit einem Wechsel der Brauerei. Schultheiss-Patzenhofer musste der Brauerei Berliner Kindl weichen. Deshalb auch die Kindl-Köpfe auf dem Fries an der Giebelseite des Hauses Benkertstraße 5.


Wie lautet die richtige Schreibweise für die 1725 bis 1728 erbaute, 1945 zerstörte und 1974 dann vollständig beseitigte Heilig-Geist-Kirche?
Es gibt keine offizielle Festlegung, wie der Name dieses Kirchenbaus zu schreiben ist. Im 2010 erschienenen Potsdam-Lexikon wird sie Heiligengeistkirche geschrieben. In der am 7. Mai 2015 eröffneten Sonderausstellung des Potsdam-Museums "Abbrüche - Umbrüche - Aufbrüche in Potsdam. Eine Stadt vor und nach 1945" heißt sie Heiligegeistkirche.

Wählen kann man für die Bezeichnung dieses ehemaligen Kirchenbaus auch zwischen:

  • Heilige-Geist-Kirche
  • Heiliger-Geist-Kirche
  • Heiliggeistkirche
  • Heiligengeistkirche u.a.m.

Die Kirche, bei der sehr viel Wert auf eine korrekte Namensnennung gelegt wird, wurde ebenfalls 1945 zerstört und 1968 vollständig beseitigt. Das ist die Garnisonkirche, und nicht - wie sehr oft zu hören ist - Garnisonskirche.


Neueste Zeit

Behindern die zu Zeiten der DDR gebauten Plattenbauten am Staudenhof (Wohnblock und Fachhochschule) die Wiederherstellung der historischen Blockstruktur am Alten Markt?
Nein. Sie wurden so errichtet, dass ihre Einbindung in eine die historische Blockstruktur abbildende Neubebauung möglich ist. Das wurde u.a. von den Potsdamer Architekten Günther Vandenhertz und Bernhard Wendel mit von ihnen vorgelegten Planungen für die Bebauung dieses Gebietes nachgewiesen.


Ist Günther Jauch der größte Mäzen Potsdams?
Nein. Wenngleich sich Günther Jauch für die Wiederherstellung der historischen Bauten in Potsdam sehr stark engagiert hatte und aktuell auch noch einsetzt.

Bedeutendster Mäzen Potsdams ist aktuell der Softwareunternehmer Hasso Plattner.


Ist Potsdam eine Stadt, in der vor allem Menschen mit großen Vermögen wohnen?
Das wird so immer wieder durch die Medien verbreitet. Es entspricht jedoch nicht den Tatsachen. Potsdam hatte 164.386 Einwohner zum 31. März 2015. Obwohl es keine erfassten Daten über ihre Vermögensverhältnisse gibt, können rund 20 Prozent der Einwohner zu denen mit höherem Vermögen gerechnet werden.

Sie wohnen vorrangig in den Villenvierteln am Rand der Potsdamer Innenstadt bzw. in Villengebieten der eingemeindeten Ortsteile. Mit einer Arbeitslosenquote von 7,3 Prozent rangiert Potsdam aber auf einem sehr guten fünften Platz hinter München, Stuttgart, Mainz und Wiesbaden.


Besteht eine reale Chance für den Neubau einer Synagoge in der Stadtmitte Potsdams?
Nein. Zumindest aus aktueller Sicht. Die im März 2015 von der Landesregierung Brandenburg veröffentlichte Mitteilung, dass die "Zentralwohlfahrtstelle der Juden in Deutschland (ZWST" als Träger für den Bau der Synagoge gewonnen werden soll, ist ein zusätzliches Indiz dafür.

Aktuell streiten sich fünf jüdische Gruppierungen um die Synagoge. Das sind die Jüdische Gemeinde Stadt Potsdam und der ihr nahestehende Bauverein Neue Synagoge Potsdam e.V., die Synagogengemeinde Potsdam e.V. und der ihr nahestehende Landesverband der Jüdischen Gemeinden Brandenburg und die Gesetzestreue Jüdische Landesgemeinde Brandenburg. In die Auseinandersetzung hat sich darüber hinaus auch der Zentralrat der Juden in Deutschland mit eigenen Beiträgen eingebracht.


Was ist das Dreieck der Toleranz in Potsdam und wo ist es zu finden?
Es ist an der Straßenecke Charlottenstraße/Platz der Einheit mit der Wilhelmgalerie im Rücken am besten zu erkennen. Die Basis des Dreiecks bilden die protestantische Nikolaikirche im Süden und die katholische Kiche St. Peter und Paul im Norden. Die davon ausgehenden Schenkel des Dreiecks treffen sich bei der Kirche der Französisch-Reformierten Gemeinde, Französische Kirche, im Osten.


Wie ist der Ausbau Potsdams in nördlicher Richtung, über die Havel hinaus, zu bewerten?
Sehr kritisch, wenn nicht sogar als krasse Fehlentscheidung. Die Fläche für Bebauung ist auf den ehemaligen Kasernenarealen ausreichend vorhanden. Das Hauptproblem liegt im Bereich der verkehrstechnischen Erschließung. Die bereits normalen Dauerstaus - früh in Richtung Potsdam und nachmittags in Richtung Norden - werden sich durch die Errichtung weiterer Wohngebiete verschärfen.

Im Oktober 1993 lautete der Standpunkt der damaligen Stadtverwaltung dazu: "Aufgrund der besonderen topographischen Situation sind dem räumlichen Wachstum der Stadt Grenzen gesetzt, die künftig nur eine Abrundung des Siedlungskörpers und begrenzte Außenentwicklung zuläßt. Der Schwerpunkt der Stadtentwicklung muß auf die Innenentwicklung, d.h. die Nutzungsintensivierung bereits besiedelter Flächen, gelegt werden."