Vorgeschichte

Aus Potsdam-Chronik
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Vor x-Millionen von Jahren
Die Geschichte Potsdams beginnt zu einer Zeit, wo die Natur das Sagen hatte. Es jedoch noch keine Spezies gab, die das damalige Wirken der Natur hätte dokumentieren können. Die Naturgewalten veränderten die Oberfläche der Erde. Urozean, tektonische Bewegungen, Eiszeit, Gletscher, Wasserkraft - mit diesen Begriffen versuchte der Mensch im Nachgang, sich ein Bild von den Vorgängen zu machen, die ohne ihn abliefen. Ob das von ihm geschaffene Bild mit der Realität in dieser menschenlosen Zeit übereinstimmt, lässt sich nicht eindeutig beantworten. Geologische Funde, Untersuchungen der Erdoberfläche und der Genesis von Flora und Fauna halfen und helfen uns aber dabei, es zu formen.

Die Beschäftigung mit dem Entstehen der uns heute bekannten Landschaft in und um Potsdam herum setzte sehr spät ein.

Urwald der Karbonzeit


Die Zeit der Tiere
Urelefanten im Braunkohlenurwald
Urelefanten im Braunkohlenurwald
Im Miozän (vor 23,03–5,333 Millionen Jahren) bildeten sich in der Potsdamer Gegend in einer subtropischen Landschaft mit Flüssen und Seen ausgedehnte Moorgebiete, aus denen Braunkohlenflöze hervorgingen. Spuren von Braunkohle wurden am Brauhausberg nachgewiesen. Auch in der Nutheniederung wurde ein hoher Anteil von Kohleteilchen gefunden. Durch tektonische Bewegungen gerieten die Braunkohleablagerungen in Wechsellagerung mit den darüber und darunter befindlichen Sedimenten.

Das Dinotherium war eine der im Braunkohlenurwald lebenden Tiergattungen. Ob es auch im Potsdamer Raum gelebt hatte, ist nicht bekannt. Es gibt keine fossilen Funde aus dieser Zeit.


Lange nach den Gletschern kam der Mensch
Auf das Ende der Eiszeit am Ende des Jungpleistozäns folgte die Herausbildung einer Tundra mit Süß- und Sauergräsern. Diese wurde durch eine Strauchtundra abgelöst, mit Weide, Sanddorn und Strauchbirke. Das große Nahrungsangebot lockte das Ren an und ihm folgten die Rentierjäger der älteren Steinzeit (vor 8.000 Jahren v. u. Z.). Hinterlassenschaften von altsteinzeitlichen Jägern - bearbeitete Feuersteine, Werkzeuge aus Knochen und Geweihen - konnten in der Potsdamer Gegend nicht gefunden werden. Reichlicher dagegen sind Funde aus der Mittelsteinzeit (9.600 bis 3.000 v. u. Z.). Auf Talsandinseln und Talsandzungen in der Nutheniederung lebten in Wohngruben Jäger und Fischer. Auf räumlich ausgedehnten und mehrfach aufgesuchten Plätzen hinterließen sie Feuersteinwerkzeuge. Am Ende des 3. Jahrtausends v. u. Z. vollzog sich der Übergang zu Bodenanbau und Viehzähmung.
Jäger und Sammler der letzten Eiszeit am Rastplatz
Jäger und Sammler der letzten Eiszeit am Rastplatz


Bronze und Eisen verändern die Lebenswelt
Lebensbild aus der Zeit der ältesten Ackerbauern und Viehzähmer
Lebensbild aus der Zeit der ältesten Ackerbauern und Viehzähmer
In der Bronzezeit (1.800-800 v. u. Z.) trat neben den Ackerbauer und Viehzähmer der Handwerker. Er schmolz das von auswärts bezogene Bronzemetall und fertigte Gebrauchs- und Schmuckgegenstände, die Händler an den Mann und die Frau brachten. Bronzezeitliche Siedlungsreste wurden im Bereich des Alten Marktes entdeckt sowie in der zum heutigen Bergholz-Rehbrücke gehörenden Nutheniederung (Burgfischerei). Ebenso gab es an diesen Standorten Entdeckungen von Urnenfeldern aus jener Zeit. Funde aus der späten Bronze- und der frühen Eisenzeit sind aus der Nachbarschaft des Königswalles bei Kramnitz und aus diesem Wall selbst bekannt. Musste das Bronze von außen bezogen werden, so wurde der Mensch in der Eisenzeit (800-1 v. u. Z.) durch das Schmelzen des heimischen Raseneisensteins von der Metalleinfuhr unabhängig. Hinweise auf Wohnsiedlungen aus der Eisenzeit gibt es nicht.


Germanen, Slawen, Deutsche - Völker wandern durch Europa
Am Ende der Römischen Kaiserzeit(1-500 u. Z.)kam es zur völligen Abwanderung von Menschen aus unserer Region. Letzte Siedlungsspuren aus dieser Zeit gibt es vom Beetz im Nuthetal. Die frei gewordenen Räume boten einwandernden slawischen Stämmen die Möglichkeit, ihre Wanderschaft durch Europa zu beenden und sesshaft zu werden. Die Siedler kamen aus dem Oderraum an die Havel und die Nuthe. Sie legten Wohnsiedlungen an, betrieben Fischfang und auch Ackerbau.Zu ihrem Schutz und zur Behauptung ihres neuen Siedlungsgebietes bauten sie Burgen.
Lebensbild aus der Zeit der ältesten Ackerbauern und Viehzähmer
Lebensbild aus der Zeit der ältesten Ackerbauern und Viehzähmer