Potsdammischer Mercurius

Aus Potsdam-Chronik
Version vom 14. November 2014, 16:58 Uhr von de>WikiSysop (Die Seite wurde neu angelegt: „Das war die erste Potsdamer Tageszeitung. Die erste Nummer erschien am 10. Dezember 1735. Ihr Herausgeber war der aus Tirol stammende einstige Servitenprediger…“)
(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied)
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Das war die erste Potsdamer Tageszeitung. Die erste Nummer erschien am 10. Dezember 1735. Ihr Herausgeber war der aus Tirol stammende einstige Servitenprediger Otto von Graben zum Stein. Die Zeitung wurde bis zum 31. März 1735 herausgegeben.

Otto von Graben zum Stein wurde in Tirol geboren und gehörte zunächst dem Serviten-Orden an. Später wirkte er als Feldprediger in Milazzo/Sizilien. Als Feldprediger verteidigte er die Rechte des kaiserlichen Hofes gegenüber dem Papst. Von der römischen Kirche verfolgt, ging Graben zum Stein zunächst nach Böhmen und später nach Leipzig. Hier gab er Unterricht in italienischer Sprache.

Bereits 1729 war er als Herausgeber in Erscheinung getreten. Bis 1735 zeichnete er verantwortlich für das Journal Monathliche Unterredung von dem Reiche der Geister. Graben zum Stein liebte es auch, hinter Pseudonymen versteckt, seine Arbeiten zu publizieren. 1726 und 1727 nutzte er das Pseudonym “Bellamintes”, im Jahr 1728 “Critille”, 1729 die Pseudonyme “Andrenius” und “Pneumatophilus”.

In Preußen trat Otto von Graben zum Stein ab 1731 in Erscheinung. Als Königlicher Spaßmacher trat er 1731 in Berlin die Nachfolge von Faßmann an. Auf Befehl von Friedrich Wilhelm I. wurde er am 19. Januar 1732 Vizepräsident der ”Königlich-Preußischen Sozietät” in Berlin, die im übrigen bis 1740 das Gehalt der Hofnarren zu zahlen hatte. Die Bestallungsurkunde als Nachfolger Gundlings und Faßmanns erhielt er im Tabakskollegium. Bis 1740 war er Vizepräsident der Berliner Akademie. Vor 1756 ist Otto von Graben zum Stein in Potsdam verstorben.

Literatur

  • Seligo: Potsdammischer Mercurius. In Mitteilungen des Vereins für die Geschichte Potsdams, Bd. 4(1869), S. 352-364