Am Neuen Markt

Aus Potsdam-Chronik
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Der 1715/1720 angelegte Platz trägt seitdem seinen Namen.(1)


1764

Auf dem neuen Markte stehen

der Königl. Kutschstall. Er ist ein Stockwerk hoch und massiv. Dahinter ist ein großer Platz nebst den Wagenremisen.

Die Malz- und Kornwaage.

Ein schönes Gebäude nach Palladio, vier Stockwerke hoch, wovon die zwo ersten auf Rustikart, und die zwo andern mit korinthischen Pilastern gebauet sind. Oben im Friese ist eine Verzierung mit Fruchtkränzen. (2)


1798

Auf dem neuen Markte steht die Mühlen- und Stadtwaage und an demselben der königliche Kutschstall, hinter welchem ein großer Platz und Behältnisse für die Wagens sind. Dieser von Kurfürst Friedrich Wilhelm erbauete Stall ward 1787 abgerissen und zwey Etagen hoch massiv aufgeführt vom O. B. R. Krüger. In der Mitte neben der Einfahrt sind auf jeder Seite zwey freystehende Toskanische Säulen von Rothenburger Sandstein, welche ein Portal bilden, hinter diesen Pilaster gleicher Ordnung und über ihnen das Hauptgesimse. Die darauf befindliche Attike bildet ein Couronnement, in dessen Mitte ein mit vier Pferden bespannter Wagen und auf dessen Seiten Stallbediente, die sich mit Putzen des Geschirrs beschäftigen, von Sandstein, von den Gebrüdern Wohlers und Eckstein. Auf den Pfeilern zwischen den Fenstern sind Pilaster und an jedem Ende bilden gekugelte Pilaster ein Risalit. Auf der Attike eines jeden Risalits sind zwey Gruppen von Kindern in deutscher Kleidung, welche mit verschiedenem zum Stalle dienenden Geschirre spielen. Inwendig ist die erste Etage durchaus gewölbt; die Krippen sind Muscheln, welche, wie die Pilaren, von gegossenem Eisen sind. Die zweyte Etage ist zu Wohnstuben und Futterböden eingerichtet.


Das Kalowsche Haus nach Palladio, dessen unteres Geschoß bäurische, von einander abgesonderte Quadern hat. Das obere 24 Fuß hohe ist in zwey Theile getheilt, indem über den Hauptfenstern, die zu beyden Seiten mit kleinen ionischen Wandsäulen, mit Bassagen und wechselsweise mit eckigten und runden Frontons versehen sind, sind noch niedrige Fenster, und über der unmittelbar fortlaufenden Astragale der Pilaster in jeder Weite unter dem Architrave, ein Kopf mit Festons. (3)


Einzelnachweise

(1) Klaus Arlt: Die Straßennamen der Stadt Potsdam. Geschichte und Bedeutung. In: Mitteilungen der Studiengemeinschaft Sanssouci. Verein für Kultur und Geschichte Potsdams e.V., 4. Jahrgang (1999), Heft 2, S. 12

(3) Potsdam`s Merkwürdigkeiten beschrieben, und durch Plans und Prospekte erläutert, Potsdam 1798, bey Carl Christian Horvath, S. 85 f.


1753

Am Neuen Markt 1