Packhofstraße: Unterschied zwischen den Versionen

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Die Errichtung von Gebäuden an der Packhofstraße erfolgte ab der Regierungszeit von Friedrich II. (1740 bis 1786). Gebaut wurde im Straßenabschnitt zwischen Burgstraße und Garde-du-Korps-Straße. Der Straßenabschnitt bis zur Straße Am Kanal blieb vermutlich unbebaut. Das erste Gebäude wurde 1774 auf der westlichen Straßenseite, an der Kreuzung Garde-du-Corps-Straße, gebaut.
Bebaut war die Packhofstraße im Straßenabschnitt zwischen Burgstraße und Garde-du-Korps-Straße. Der Abschnitt bis zur Straße Am Kanal blieb unbebaut. Unter Friedrich Wilhelm I. wurde in der Straße das erste Haus errichtet, in Fachwerkbauweise und offensichtlich zur Unterbringung von Soldaten gedacht. Dieses Bauwerk - auf der westlichen Straßenseite stehend, an der Kreuzung Garde-du-Corps-Straße - ersetzte 1774 ein massives Gebäude.  


[http://de.wikipedia.org/wiki/Heinrich_Ludwig_Manger '''Heinrich Ludwig Manger'''] (1789):


''Ein Haus zu einer Englischen Bleystiftfabrike, deren Unternehmer der Bildhauer Kramberg war. Es stand nämlich an der Ecke der Garde du Corps Straße, und dem Queergäßchen aus der Burgstraße nach dem Kanale, eine alte Kaserne von Fachwerk. Diese ließ der König wegreißen, und ein neues steinernes Haus zu gedachtem Behuf an diese Stelle erbauen. Eine Seite hatte vierzig Fuß, die andere vier und funfzig und einen halben Fuß Länge, und die Höhe ward von zwey Geschossen.''


1788 entstanden auf der östlichen Seite dieses Straßenabschnittes ab der Burgstraße weitere Gebäude (Packhofstraße 1 bis 3). Diese drei Häuser waren nach dem Bombenangriff von 1945, nach den mir vorliegenden Unterlagen, offensichtlich noch vollständig erhalten, auch das erste von mir erwähnte Gebäude. Die restlichen Gebäude auf der westlichen Straßenseite waren dagegen vermutlich beschädigt und wurden bis 1955 abgerissen oder waren sie waren vollständig zerstört.
'''Friedrich Nicolai''' (1786):
 
''Aus der Kellerstraße geht, der Fischergasse gegenüber, die Heiligegeiststraße, mit der Burgstraße parallel, bis zur Berliner Straße. Hier ist rechter Hand der Garde-du-Korps-Stall, welcher das Hintergebäude der Garde-du-Korps-Kasarme ausmacht. Hier stehen die Pferde der in Potsdam einquartierten Leibschwadron.
 
An der Ecke der Garde-du-Korps-Gasse stehet das neu erbaute, zwei Geschoß hohe Krombergische Haus, worin eine Engländische Bleistiftfabrik ist. Weiter nach der Berliner Straße zu sind links Kasarmen für das zweite und dritte Bataillon Garde, von zwei Geschoß, und Augmentationskasarmen für das Regiment Garde und das Bataillon von Rohdich von drei Geschoß. Die Garde-du-Korps-Gasse geht aus der Heiligengeiststraße bis an den Kanal. Hier ist die Abendseite der Großen Garde-du-Korps-Kasarme und des Stalls, welche die ganze eine Hälfte dieser Gasse ausmacht.
 
Die Kreuzgasse durchschneidet die Heiligegeiststraße und geht von der Burgstraße bis zum Kanal.''
 
 
1788 entstanden auf der östlichen Seite dieses Straßenabschnittes ab der Burgstraße weitere Gebäude (Packhofstraße 1 bis 3). Diese drei Häuser waren nach dem Bombenangriff von 1945, nach den mir vorliegenden Unterlagen, offensichtlich noch vollständig erhalten, auch das erste von mir erwähnte Gebäude. Die restlichen, und vermutlich nach 1788 errichteten Gebäude auf der westlichen Straßenseite waren dagegen vermutlich beschädigt und wurden bis 1955 abgerissen oder sie waren vollständig zerstört.

Version vom 12. Juni 2008, 10:53 Uhr

Die Packhofstraße war als Straßenverlauf seit 1740 existent und führte von der Burgstraße im Süden, gekreuzt von der Garde-du-Korps-Straße (ab 1946 Wilhelm-Raabe-Straße) bis zur Straße Am Kanal.

Sie hieß zunächst Flohr` s Gäßchen (vermutlich nach einem dort lebenden Bewohner benannt). 1767-1778 erscheint der Name Creutzstraße (auch: Kreuzgasse oder Kreuzstraße). Ab 1800 ist die Bezeichnung Packhofs Gasse verbürgt. Ab 1807, bis zu ihrem Verschwinden aus dem Stadtgrundriß, in Folge eines Flächenabrisses von 1945 zerstörten bzw. von auch noch erhaltenen Häusern,heißt sie Packhofstraße. Der Begriff "Packhof" bezieht sich auf den im 18. Jahrhundert in der Burgstraße an der Alten Fahrt einst befindlichen Packhof (heute: Burgstraße 30). Der schon verstorbene Ortshistoriker Hermann Fellien bezieht die Namensgebung auf eine Anliegerfamilie Backhof. Der Verlauf der Packhofstraße wurde nach 1970 sowohl durch eine Schule überbaut als auch durch ein Hochhaus in Plattenbauweise am Ende der Burgstraße (vor 1989: Albert-Klink-Straße). Der Rest sind Frei- und Grünflächen.


Bebaut war die Packhofstraße im Straßenabschnitt zwischen Burgstraße und Garde-du-Korps-Straße. Der Abschnitt bis zur Straße Am Kanal blieb unbebaut. Unter Friedrich Wilhelm I. wurde in der Straße das erste Haus errichtet, in Fachwerkbauweise und offensichtlich zur Unterbringung von Soldaten gedacht. Dieses Bauwerk - auf der westlichen Straßenseite stehend, an der Kreuzung Garde-du-Corps-Straße - ersetzte 1774 ein massives Gebäude.

Heinrich Ludwig Manger (1789):

Ein Haus zu einer Englischen Bleystiftfabrike, deren Unternehmer der Bildhauer Kramberg war. Es stand nämlich an der Ecke der Garde du Corps Straße, und dem Queergäßchen aus der Burgstraße nach dem Kanale, eine alte Kaserne von Fachwerk. Diese ließ der König wegreißen, und ein neues steinernes Haus zu gedachtem Behuf an diese Stelle erbauen. Eine Seite hatte vierzig Fuß, die andere vier und funfzig und einen halben Fuß Länge, und die Höhe ward von zwey Geschossen.

Friedrich Nicolai (1786):

Aus der Kellerstraße geht, der Fischergasse gegenüber, die Heiligegeiststraße, mit der Burgstraße parallel, bis zur Berliner Straße. Hier ist rechter Hand der Garde-du-Korps-Stall, welcher das Hintergebäude der Garde-du-Korps-Kasarme ausmacht. Hier stehen die Pferde der in Potsdam einquartierten Leibschwadron.

An der Ecke der Garde-du-Korps-Gasse stehet das neu erbaute, zwei Geschoß hohe Krombergische Haus, worin eine Engländische Bleistiftfabrik ist. Weiter nach der Berliner Straße zu sind links Kasarmen für das zweite und dritte Bataillon Garde, von zwei Geschoß, und Augmentationskasarmen für das Regiment Garde und das Bataillon von Rohdich von drei Geschoß. Die Garde-du-Korps-Gasse geht aus der Heiligengeiststraße bis an den Kanal. Hier ist die Abendseite der Großen Garde-du-Korps-Kasarme und des Stalls, welche die ganze eine Hälfte dieser Gasse ausmacht.

Die Kreuzgasse durchschneidet die Heiligegeiststraße und geht von der Burgstraße bis zum Kanal.


1788 entstanden auf der östlichen Seite dieses Straßenabschnittes ab der Burgstraße weitere Gebäude (Packhofstraße 1 bis 3). Diese drei Häuser waren nach dem Bombenangriff von 1945, nach den mir vorliegenden Unterlagen, offensichtlich noch vollständig erhalten, auch das erste von mir erwähnte Gebäude. Die restlichen, und vermutlich nach 1788 errichteten Gebäude auf der westlichen Straßenseite waren dagegen vermutlich beschädigt und wurden bis 1955 abgerissen oder sie waren vollständig zerstört.