Anmerkungen (08./12.05.1631)

Aus Potsdam-Chronik
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Ein archivalischer Beleg für dieses Ereignis ist bislang nicht bekannt.

Siehe dazu aber Folgendes:

1631 -> Schweden kamen und plünderten auch Potsdam.

7. Mai 1631 -> König Gustav II. Adolf von Schweden war in Potsdam

8./13. Mai 1631 -> 2. Aufenthalt von Gustav Adolf in Potsdam. Danach wurde Potsdam nicht mehr mit schwedischen Truppen belegt.

Alle Daten aus:

Petsch, Wilhelm: Gustav Adolf in Potsdam. In: Mitteilungen des Vereins für die Geschichte Potsdams, Bd. 6 (1875), S. 27


Wilhelm Petsch stellt dazu fest, dass Gustav II. Adolf nachdem er bei Magdeburg eine Niederlage erfahren hatte, Potsdam als feindliches Land behandelte. Diese Aussage lässt sich so nicht aufrechterhalten.


1. Nachdem mit Dänemark eine Ostseemacht aus dem Dreißigjährigen Krieg ausgeschieden war, sah Gustav Adolf von Schweden die Chance gekommen, seine hegemonialen Ansprüche in Nordosteuropa durchzusetzen. Er landete mit seiner Armee am 4. Juli 1630 auf Usedom und zwang Pommern, Mecklenburg, Brandenburg und Sachsen zu einem Bündnisvertrag.

2. Am 3. April 1631 griffen die Truppen Gustav Adolfs das von kaiserlichen Truppen besetzte Frankfurt (Oder) an. Sie waren erfolgreich und trieben die Kaiserlichen in die Flucht. Die eroberte Stadt wurde von den schwedischen Truppen geplündert, die sich nach ihrem Erfolg und den nachfolgenden Raubzügen längere Zeit in einem desolaten Zustand befanden und nicht einsatzfähig waren.

3. Petsch bezieht sich vermutlich auf die Vorgeschichte der Verwüstung der Stadt Magdeburg am 20. Mai 1631 durch kaiserliche Truppen unter Tilly und Pappenheim, die so genannte Magdeburger Hochzeit.

Ab dem 10. Mai 1631 belagerten rund 26.800 kaiserliche Soldaten die Stadt. Da die angekündigten schwedischen Soldaten unter König Gustav Adolf nach der Eroberung von Frankfurt an der Oder in desolatem Zustand und die Truppen schwer in ihrer Pflicht zu halten waren, lehnte Gustav Adolf es ab, mit unterlegenen Kräften den Vorstoß auf Magdeburg zu wagen[1]. Währenddessen beriet der Magdeburger Rat über die Kapitulation der Stadt. Ein Beschluss wurde aber, auch weil schwedische Abgesandte sich im Rat dagegen aussprachen, nicht gefasst.


Dennoch gibt es einen weiteren Hinweis, der für die Richtigkeit der Aussage von Petsch als beleg dienen könnte.

So schreibt Wilhelm Riehl, das 1631 auf dem Kiez die Hälfte der Häuser von den Schweden zerstört worden sei. (Vgl. dazu: Riehl, W.: Straßen und andere Namen in und bei Potsdam. In: Mitteilungen des Vereins für die Geschichte Potsdams, Bd. 1 (1862-64), Kapitel 29, S. 2