Humboldtstraße: Unterschied zwischen den Versionen

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Baujahr: 1771/1772


Baumeister:
Hierbei handelt es sich um zwei Bürgerhäuser, die eine gemeinsame Fassade erhielten und an der Südseite des Alten Marktes entstanden. Später erhielten sie die Adresse [[Humboldtstraße 5]] und Humboldtstraße 6 und gingen unter der Bezeichnung [[Palais Barberini]] in die Potsdamer Architekturgeschichte ein.
[http://de.wikipedia.org/wiki/Heinrich_Ludwig_Manger '''Heinrich Ludwig Manger'''] (1789), S. S. 363 f.:
''Zweye am alten Markte unweit des Schlosses, die einerley Aussenseite, und zwar nach dem Befehle des Königs von dem Palaste Borghese zu Rom erhielten. Ihre Länge betrug überhaupt einhundert sieben und fünfzig Fuß, und die Tiefe fünf und vierzig Fuß. Die Höhe und die Verschiedenheiten an denselben sind von Nicolai genau angemerkt, es ist also hier nichts weiter als eines besondern Vorfalls zu gedenken. Nämlich: zweyen Maurermeistern war die Erbauung dieser beyden, von außen nur ein Gebäude vorstellenden Häuser aufgetragen. Der eine bemühte sich besonders zu der mit dorischen wandsäulen versehenen Vorlage (Risalit) zwischen deren Pfeilern offene Bogen waren, die besten und tauglichsten Materialien zu nehmen, der andere aber verabsäumte dieses, und nahm dazu was ihm vor die hand kam, ohne Unterschied. Der Bau verzog sich bis in das folgende Jahr; denn damahls wurden noch zu Erbauung der Häuser, besonders solchr, von beträchtlicher Größe, sehr lobenswürdig zwey Jahre angewendet, welches in der Folge nicht mehr geschah, weil immer in einem Jahre die alten Häuser im März abgerissen wurden, und im October schon soweit wieder aufgeführet seyn mußten, daß die Besitzer einziehen konnten.''
Ebenda, S. 364 f.
''Da also im Jahre 1772 der rohe Bau dieser Häuser soweit vollendet war, daß nur das Innere vollends in Stand gesetzt werden dürfte, so stürzte am 23sten September, als am dritten Manövertage des 1772sten Jahres, der Theil vom Risalit, welchen jener nachlässige Werkmeister zu erbauen gehabt, des Morgens zwischen sechs und sieben Uhr wieder ein. Es verunglückten dabey viele Arbeiter, von denen etliche auf der Stelle todt blieben, andere aber schwer verwundet wurden. Erstere mußten begraben und die andern geheilet werden. Es war ein seltener Fall in den Baurechnungen, Kosten für Särge und Begräbniß aufzuführen; doch konnte es nicht anders seyn. Der König ließ seine Ungnade über diesen Vorfall in den härtesten Ausdrücken ankündigen, und doch ging seine Milde so weit, daß er nicht eher wieder in diese Gegend kam, bis alles in fertigen Stand gesetzt war, damit er alsdenn Seine Zufriedenheit über die Ausführung bezeugen konnte. Figuristenarbeit findet sich nicht daran; von Dekorateurs aber haben Eppen und Gehülfen verfertiget:''
''Sechs antike ionische Wandsäulenkapitäle,''
''Sechs doppelte gekröpfte römische Pilasterkapitäle, und''
''Sechs antike Vasen auf die obere Balustrade.''
''Das andere sind Stukkarbeiten von Sartori und dessen Gehülfen.''
Das Haus ist nicht mehr vorhanden.

Version vom 7. März 2009, 13:33 Uhr