Fragen und Antworten: Unterschied zwischen den Versionen
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!colspan="4" bgcolor="#abcdef"| Warum gibt es auch in Potsdam ein Brandenburger Tor, und nicht nur in Berlin? | !colspan="4" bgcolor="#abcdef"| Warum gibt es auch in Potsdam ein Brandenburger Tor, und nicht nur in Berlin? | ||
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| ''Beide Städte waren einst von einer Stadtmauer umgeben, die nur durch Stadttore unterbrochen wurden. Die durch diese Tore verlaufenden Straßen führten in Richtung wichtiger Städte, nach denen dann auch das jeweilige Stadttor benannt wurde. So gab es in Berlin u.a. ein Frankfurter Tor und ein Potsdamer Tor, in Potsdam dagegen steht noch immer das Nauener Tor und (als Torso) das Berliner Tor. | | ''Beide Städte waren einst von einer Stadtmauer umgeben, die nur durch Stadttore unterbrochen wurden. Die durch diese Tore verlaufenden Straßen führten in Richtung wichtiger Städte, nach denen dann auch das jeweilige Stadttor benannt wurde. So gab es in Berlin u.a. ein Frankfurter Tor und ein Potsdamer Tor, in Potsdam dagegen steht noch immer das Nauener Tor und (als Torso) das Berliner Tor.'' | ||
Die Stadt [https://de.wikipedia.org/wiki/Brandenburg_an_der_Havel#Geschichte Brandenburg an der Havel] war zur Zeit des Bestehens der um Berlin bzw. um Potsdam gebauten Stadtmauer eine bedeutende Stadt, weshalb sowohl in Berlin als auch in Potsdam ein Stadttor nach ihr benannt wurde. Das heute zu sehende Brandenburger Tor wurde in Potsdam 1770 in Form eines römischen Triumphbogens und in Berlin 1789/91 in Anlehnung an die Propyläen der Akropolis von Athen gebaut. Beide sind somit eigenständige Bauwerke und das Potsdamer Brandenburger Tor nicht, wie vor Jahren einmal von [http://www.kaipflaume.de/ Kai Pflaume] in einer ARD-Ratesendung erklärt wurde, eine Kopie des Berliner Brandenburger Tores.'' <br> | ''Die Stadt [https://de.wikipedia.org/wiki/Brandenburg_an_der_Havel#Geschichte Brandenburg an der Havel] war zur Zeit des Bestehens der um Berlin bzw. um Potsdam gebauten Stadtmauer eine bedeutende Stadt, weshalb sowohl in Berlin als auch in Potsdam ein Stadttor nach ihr benannt wurde. Das heute zu sehende Brandenburger Tor wurde in Potsdam 1770 in Form eines römischen Triumphbogens und in Berlin 1789/91 in Anlehnung an die Propyläen der Akropolis von Athen gebaut. Beide sind somit eigenständige Bauwerke und das Potsdamer Brandenburger Tor nicht, wie vor Jahren einmal von [http://www.kaipflaume.de/ Kai Pflaume] in einer ARD-Ratesendung erklärt wurde, eine Kopie des Berliner Brandenburger Tores.'' <br> | ||
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!colspan="4" bgcolor="#abcdef"| Das Edikt von Potsdam des Jahres 1685 wird auch als Toleranzedikt bezeichnet und das wiederum als Beleg für die Öffentlichkeitskampagnen genutzt. Ist diese Bezeichnung richtig? | |||
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| ''Nein. Das am 29. Oktober/8. November 1685 von Kurfürst Friedrich Wilhelm erlassene Edikt wurde später, weil in Potsdam erlassen, als Edikt von Potsdam bezeichnet. Das ist sein eigentlicher Name. Und das gilt bis heute. Die Bezeichnung "Toleranzedikt" ist in den bis in die 1990er Jahre publizierten Arbeiten zur Geschichte Potsdams nie verwendet worden. Und das zu Recht.'' | |||
''Als Toleranzedikt werden Verordnungen bezeichnet, die einer religiösen Minderheit (!) die Duldung zusichern. Was die Hugenotten in der Begrifflichkeit als Hugenotten anbelangt, mag das zutreffen. Aber sie waren in erster Instanz Protestanten und wurden von einem protestantischen Kurfürsten eingeladen, in einem Kurfürstentum mit übewiegend protestantischer Bevölkerung zu leben. Zudem war Kurfürst Friedrich Wilhelm, wie auch die Hugenotten, Anhänger der Lehre Calvins. Dass die Bevölkerungsmehrheit Brandenburgs evangelisch-lutherisch war, ist wohl mehr dem Hin und Her der Hohenzollern in Glaubensfragen zuzuschreiben.'' | |||
''Die Hohenzollern waren tolerant, wie viele andere Herrscher damals und heute, wenn sie sich davon einen Vorteil versprachen (wirtschaftlich, Bevölkerungsentwicklung, politisch o. a.). Intoleranz ist in ihrer Politik jedoch vielmehr verbreitet gewesen. Was belegbar ist, sieht man sich ihre widersprüchliche Haltung gegenüber den Juden an oder ihre intolerante Haltung gegenüber den seit dem frühen Mittelalter in Brandenburg bzw. in Preußen lebenden Schotten sowie gegenüber den Katholiken.'' <br> | |||
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!colspan="4" bgcolor="#abcdef"| Wohnten die in den Bürgerhäusern einquartierten Soldaten generell in den Giebelstuben im Dachgeschoss der Häuser? | !colspan="4" bgcolor="#abcdef"| Wohnten die in den Bürgerhäusern einquartierten Soldaten generell in den Giebelstuben im Dachgeschoss der Häuser? |
Version vom 17. Mai 2015, 11:15 Uhr
Allgemein
Ist Potsdam die bedeutendste Bergstadt der Welt? | |||
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Ja. Was die Zahl der auf dem Potsdamer Stadtplan eingetragenen und die Bezeichnung "Berg" tragenden Erhebungen anbelangt. Aktuell beträgt ihre Zahl 48. |
Gibt es eine den aktuellen Forschungsstand wiedergebende Geschichte der Stadt Potsdam? | |||
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Nein. Es wurde und wird zwar sehr viel über Potsdam und seine Geschichte veröffentlicht. Darunter sind auf ordentlichen Forschungen beruhende und auch sehr gut geschriebene Arbeiten zu einzelnen Aspekten der Stadtgeschichte. In der Mehrzahl erscheinen jedoch Publikationen, die zumeist bereits Bekanntes in modernerem Stil wiedergeben und, da sie kaum auf eigenen und kritischen Forschungen beruhen, in der Vergangenheit verbreitete Fehler weiterverbreiten und teilweise weitere falsche Informationen hinzufügen. |
Wieviel Zeit sollte für einen Besichtigungsbesuch in Potsdam eingeplant werden? | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Mindestens ein Tag. Bei einer Stadtrundfahrt (Dauer zwischen 2 und 3,5, Stunden) erhält man einen allgemeinen Überblick über die Geschichte der Stadt sowie über die wichtigesten Sehenswürdigkeiten der Innenstadt und der daran angrenzenden Vorstädte.
Ein Besuch im Park Sanssouci (ohne Innenbesichtigung von Schlössern) kann schon einen halben Tag dauern. Auf dem Hauptweg die Parkanlagen in Längsrichtung von Ost nach West und zurück durchquert, ist ein Spaziergang von 5 km Länge. Die links und rechts des Hauptweges zu sehenden historischen Bauwerke und individuellen Gartenanlagen kurz aufgesucht, bedeutet noch einmal zwei Kilometer zusätzlich. Ein Abstecher in die Anlagen rund um das Schloss Charlottenhof erweitert das Ganze noch einmal um zwei bis drei Kilometer. Somit können allein bei einem Besuch der zwischen 1744 und 1914 entstandenen Parkanlagen von Sanssouci zwischen sieben und zehn Kilometer Spaziergang zusammen kommen. Und dann gibt es auch noch den schönen Neuen Garten sowie den Park Babelsberg. Die Innenstadt Potsdams mit dem in Europa östlich gelegensten Holland (Holländisches Viertel) könnte man vielleicht auch noch besuchen. Ein Abstecher in das nur 15 Minuten zu Fuß entfernte und in Europa westlichst gelegenste Russland (Russische Kolonie "Alexandrowka") ist ebenfalls zu empfehlen.
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