Anmerkungen (Juli 1904)

Aus Potsdam-Chronik
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Die druckbare Version wird nicht mehr unterstützt und kann Darstellungsfehler aufweisen. Bitte aktualisiere deine Browser-Lesezeichen und verwende stattdessen die Standard-Druckfunktion des Browsers.

Preisbewerbungen.

Ein Preisausschreiben zur Erlangung eines Bebauungsplanes für einen Teil des Stadtbezirkes Potsdam erläßt der Magistrat zum 15. Sept. d. J. unter Verheißung dreier Preise von 1000, 750 und 500 M. Unterlagen durch das Stadtbauamt gegen 6 M., die nach Einreichung eines Entwurfes oder nach Rückgabe der unversehrten Pläne zurückerstattet werden.

Deutsche Bauzeitung, Nr. 57/1904, S. 359


Wettbewerb Bebauungsplan Potsdam.

Die Stadt Potsdam, die zurzeit 60 000 Einwohner zählt, befindet sich in nur langsamer Entwicklung, die jedoch durch allmählige Schaffung günstigerer Vorbedingungen gesteigert werden soll. Zu diesem Zweck soll zunächst für den westlichen Teil der in ihrer Entwicklung am meisten vorgeschrittenen Brandenburger Vorstadt ein Bebauungsplan auf dem Wege des öffentlichen Wettbewerbes gewonnen werden. Das infrage kommende Gelände hat den Charakter einer mit Handelsgärtnereien durchzogenen Feldflur und wird in der Größe von etwa 190 ha begrenzt durch den kgl. Park zu Charlottenhof, durch den Schafgraben, durch die Havel und durch die Grenzen der Pirschheide und des Wildparkes. Besondere Aufmerksamkeit beanspruchen die Eisenbahnverhältnisse, über die ausführliche Angaben gemacht sind. In gleicher Weise ausführlich sind die Wünsche aufgezählt, welche als praktische Gesichtspunkte für die Bebauungsentwürfe zu gelten haben. Die Straßenbreiten können zwischen 25 und 15,2 m wechseln; auf die Anlage von Vorgärten ist besonders Rücksicht zu nehmen. Ueber öffentliche Plätze, öffentliche Gebäude, gewerbliche Anlagen usw. sind weitgehende Angaben gemacht. Dem Erwerb nicht preisgekrönter Entwürfe (für welche Summe?) "kann gegebenenfalls näher getreten werden". Die Stadt übernimmt aber keinerlei Verpflichtung, irgendeinen der preisgekrönten Entwürfe dem zur Ausführung bestimmten Bebauungsplane zugrunde zu legen. Für das PreisgerIcht werden Namen noch nicht genannt; es ist nur gesagt, daß es bestehen soll aus dem Oberbürgermeister der Stadt Potsdam oder dessen Stellvertreter, aus dem Stadtverordneten-Vorsteher zu Potsdam oder dessen Stellvertreter, dem Stadtbaurat zu Potsdam, einem bautechnischen Mitgliede der kgl. Regierung zu Potsdam und 3 Mitgliedern des mit der Beratung des Bebauungsplanes betrauten gemischten Ausschusses. Es ist anzunehmen, daß in diesem Preisgericht die Fachleute die Mehrzahl bilden werden und daß die Namen derselben recht bald genannt werden. Die Unterlagen sind gut vorbereitet.

Deutsche Bauzeitung, Nr. 61/1904, S. 384


Wettbewerb Bebauungsplan Potsdam.

In dem Preisgericht stehen nur 2 akademisch gebildete Techniker, die Hrn. Stadtbrt. Nigmann und kgl. Brt. Seeliger, 5 anderen Mitgliedern des Preisgerichtes gegenüber, sodaß wir bezweifeln, ob das Ausschreiben bei dieser Sachlage den gewünschten Erfolg hat. Die Frist ist bis zum I. Okt. 1904 verlängert worden.

Deutsche Bauzeitung, Nr. 63/1904, S. 396


Wettbewerb Bebauungsplan Potsdam.

Wir werden darauf. aufmerksam gemacht, daß in dem Preisausschreiben zwei Punkte der Klärung bedürfen, ein sachlicher und ein formaler. Ersterer bezieht sich auf die Straßenbreiten die für bepflanzte Hauptstraßen nicht unter 25 m, für Nebenstraßen nicht unter 15,2 m betragen sollen. Es ist nicht angegeben, ob die Tiefen der gleichfalls gewünschten Vorgärten in diesen Maßen enthalten sein sollen oder nicht. Man ist versucht ersteres anzunehmen, da eine Mindestbreite von 25 m für bepflanzte Straßen und von 15,2 m für unbepflanzte Nebenstraßen doch eine wahre Uebertreibung wäre, wenn diese Straßen außerdem noch Vorgärten erhalten. - Der formale Mangel bezieht sich darauf daß abweichend von der sonstigen allgemeinen Gepflogenheit, die Namen der Preisrichter nicht genannt sind daß diese also auch schwerlich, wie es die Verbands-Bestimmungen für Wettbewerbe verlangen, das Programm gebilligt haben. Baldige Aufklärung wäre erwünscht.

Deutsche Bauzeitung, Nr. 68/1904, S. 428